Der Thüringer Verfassungsschutz…

…hatte 24 Aktenord­ner, aber keine Ahnung.“ Das verkün­dete SPD – Geschäfts­führer Thomas Opper­mann am 14. Novem­ber 2011 zum Ermit­tlungs­de­saster der recht­sex­tremen Morde.

Und weit­ere iro­nis­che Schluß­fol­gerun­gen finden sich dann freilich im Internet:
„Man ist so damit beschäftigt, die poli­tis­che Linke zu bespitzeln, dass man für Ver­brecher nun wirk­lich keine Zeit mehr hat.“

Doch das sind die weni­gen Ergeb­nisse, die man beim Such­ber­griff „Witze Ver­fas­sungss­chutz Thürin­gen“ findet. Und vielle­icht mag das auch seine Gründe haben. Denn so unernst ist die Sache nicht. Da kann schon mal das Lachen vor dem Halse stecken bleiben.

Allen­falls wer­den dann mal alte Jour­nal­is­ten-Kamellen wie nach­fol­gende aufgewärmt:
In den 1990iger Jahren hatte der dama­lige Thüringer Ver­fas­sungss­chutz – Präsi­dent Hel­mut Roewer ein TV-Team über eine Tarn­firma ange­heuert, welche Bild –und Tonauf­nah­men von aktiven Nazis recher­chieren und erstellen sollte. Diese Beiträge wur­den aber niemals aus­ges­trahlt, son­dern für die Ermit­tlun­gen des Ver­fas­sungss­chutzes benutzt. Das war vor allem gefährlich für die freien Jour­nal­is­ten. Trotz sehr guter Bezahlung. Denn die wußten nichts vom realen Verwendungszweck.

Hel­mut Roewer selbst galt schon immer als umstrit­ten. Heute sieht er sich eher als Opfer einer gegen ihn per­sön­lich gerichteten Kam­pagne denn als Mitschuldiger an besagtem Ermit­tlungs­de­saster. Er spricht von kor­ruptem Sumpf besagter Organ­i­sa­tion. Auch ist kaum vorstell­bar, dass nur er allein Schuld trägt. Zumal Roewer seit mehr als zehn Jahren außer Dienst ist.

Indessen zog ein ganz anderer erste Kon­se­quen­zen aus der prekären Lage des grü­nen Freis­taates: Mit sofor­tiger Wirkung hat Thürin­gens Wirtschaftsmin­is­ter Matthias Mach­n­ing die aktuelle Imagekam­pagne fürs Bun­des­land bis auf weit­eres aus­ge­setzt. Die hieß ja schlicht „Das ist Thürin­gen“ und war nicht wirk­lich gut. Kein großer Ver­lust. Und zudem wurde nun noch ein zün­ftiger medi­aler Rohrkrepierer draus. Auf Grund der eskalieren­den Ereignisse.