Die Frauen von Algier

So heißt ein Bild des berühmten Kün­stlers Pablo Picasso. Am Woch­enende vom 09. zum 10. Mai wurde es in New York für die Reko­rd­summe von 179,3 Mil­lio­nen Dol­lar ver­steigert. Damit ist es nun das teuer­ste Gemälde der Welt. Um diese klas­sis­che For­mulierung zu bemühen.

Diesen Rekord hatte zuvor ein Trip­ty­chon des britis­chen Malers Fran­cis Bacon gehalten.

„La Femme DÁl­gier“ stammt aus dem Jahr 1955 und zeigt in abstrak­ter Art vier bar­busige Frauen. Es stellt eine Szene aus einem Harem dar. Der Meis­ter hatte das Bild seinem damals ver­stor­be­nen Fre­und Henri Matisse gewidmet.

Im Jahre 1997 wurde es für 32 Mil­lio­nen schon ein­mal ver­steigert. Damals zusam­men mit 15 weit­eren Ver­sio­nen diese Bildes. Alle ins­ge­samt 16 Ver­sio­nen der „Frauen von Algier“ stam­men ursprünglich aus dem Besitz des New Yorker Samm­lere­hep­aares Vic­tor und Sally Ganz.

Zum Zwecke der späteren Wert­steigerung kaufte sie das Paar im Jahre 1956 alle­samt auf. Der dama­lige Galerist Picas­sos erhielt dafür 212.500 Dol­lar. Auch schon eine Menge.

Der beab­sichtigte tem­poräre Weit­er­verkauf besagter Bilder ist dem Paar offen­sichtlich über die Jahre gut gelun­gen. Wobei sie zur Finanzierung weit­erer Picasso – Bilder eben solche genau wieder veräußerten.

Doch ganz so raf­fgierig wie ver­mutet waren die Ganz‹ nicht.
Vic­tor Ganz investierte eben­falls viel Geld in die Förderung junger unbekan­nter Kün­stler und öffentlicher Kul­turin­sti­tu­tio­nen New Yorks.

Also klas­sis­ches Mäzena­ten­tum, wie aus dem Bilder­buch. Wenn man so will.
Das Samm­ler­paar ist in den späten 1980iger Jahren verstorben.

Und so sind heute die 16 Ver­sio­nen von „Die Frauen von Algier“ in alle Winde verstreut.

Doch was sagt uns das? Die Welt des inter­na­tionalen Kun­sthandels scheint heute unver­wüstlich und krisen­sicherer denn je. Der­art abar­tige Sum­men wer­den wohl auch zukün­ftig den Kun­st­markt weiter befeuern. Selbst der eine oder andere geniale Fälscher kann die Sache nicht wirk­lich durcheinan­der brin­gen. Die gener­ierte Wert­steigerung ist mehr als bizarr. Und wie heißt es doch so treffend:

Ein Kun­st­markt ist ein Kun­st­markt ist ein Kun­st­markt ist ein Kunstmarkt.

Das passt genau in die Zeit.