Die letzten Bilder

…an den Straßen­rän­dern Weimars zeigen fast auss­chließlich Großköpfe der üblichen Polit ‑Verdächti­gen, welche sich am 27. Sep­tem­ber zur Wahl stellen.
Keine Haupt­straßenkreuzung, an der man nicht das Antlitz eines sym­pa­thisch blick­enden Volksvertreters kreuzt. Kein Straßen­mast, der nicht mit Polit-Faces zuge­tuck­ert ist. Alle vier Jahre das­selbe Schaus­piel. Enthemmte Charme ‑Offen­siven wohin man schaut. Gnaden­los den Kaskaden opti­mistisch lächel­nder Kan­di­daten ausgeliefert.

Doch Vor­sicht, hin­ter der näch­sten Kurve grinst uns Gre­gor Gysi ent­ge­gen und ver­spricht „Reich­tum für alle“. Das ist purer ver­baler Sur­re­al­is­mus, scharf und frech wie Oskar. Ein­fach und außeror­dentlich durchtrieben. Schlaraf­fen­land –Poe­sie. Darauf muss man erst­mal kom­men. Unbe­strit­ten die absolute Num­mer eins der Wahlkampf-Parolen und in bester Tra­di­tion des kuban­is­chen Poster-Helden Che Gue­vara. Der tex­tete schon in den sechziger Jahren seinen kulti­gen Spruch „Seien wir real­is­tisch. Ver­suchen wir das Unmögliche“.

Da kann auch die Front­frau der let­zten Volkspartei nicht mithal­ten. So gese­hen kommt deren Parole „Wir haben die Kraft“ eher kraft­los, weil unin­spiri­erend daher. Mit diesem halb­starken Spruch kann man eigentlich nie­mand so richtig hin­ter dem Ofen hervorlocken.

Da wird wohl sim­ple Ange­berei mit Selb­st­be­wußt­sein verwechselt.

Mit anderen Worten: Viel gewollt und nix gekonnt. Und das lässt sich auch nicht mit noch so schnieke fotografierten Kon­ter­feis der Kan­z­lerin wettmachen.

Fazit: Es fehlt noch jede Menge Phan­tasie im Wahlkampf ‑End­spurt der poli­tis­chen Parteien. Vielle­icht soll­ten die sich besser an den Kam­pag­nen der Bau­markt –Kette „Horn­bach“ orientieren:
Denn Erstens gibt es „Immer was zu tun“ und zweit­ens zählt – zuallererst – „Das Projekt“
Yippi jaja yippi yippi yeah.