Visuelle Nachlese

Nach der zu Ende gegan­genen Bun­destagswahl geht es nun ans große Aufräu­men. Das bet­rifft freilich auch die Säu­berung des lokalen Stad­traumes von den Wahlplakaten der beteiligten Verursacher.

Ein let­ztes Mal waren die Polit­granden der FDP und deren paradiesisch insze­nierte Bilder zu sehen.

Doch was in der realen Welt ver­schwindet, lebt in der medi­alen erst recht weiter.

Anfangs kur­sierten einige lustige Witze wie nach­fol­gende über die Partei:
Was unter­schei­det die FDP von einem Motor­rad? Das Motor­rad hat zwei Sitze.
Oder:
Was haben FDP und Beck’s gemein­sam? 4,9 %.
Und weiter:
Wie viele FDP ‑Mit­glieder braucht man, um eine Birne zu wechseln?
Keines. Wenn die Rah­menbe­din­gun­gen stim­men und die Steuern gesenkt wer­den, wird der Markt dafür sor­gen, dass sich die Birne von selbst wechselt.

Nun hat auch die visuelle Welt reagiert. Im speziellen die Wer­be­branche. Was eigentlich zu erwarten war.
Und wer ist dafür nicht kom­pe­ten­ter als jene Miet­wa­gen­firma, welche schon immer durch spon­tane Reak­tio­nen auf aktuelle Zeit­ereignisse auf­fäl­lig gewor­den ist?

Die Firma Sixt ist auf sowas abon­niert und hat die Angele­gen­heit als Steil­vor­lage punk­t­ge­nau genutzt.
Am Tag drei nach dem Rauss­chmiss der FDP aus dem deutschen Bun­destag startet die Miet­wa­gen­firma ihre neue Wer­bekam­pagne mit einem sit­u­a­tions­be­zo­ge­nen Poster im Querformat:

Vor orange-grauem Hin­ter­grund ist ein schickes Zweisitzer – Edel­cabrio mit offenem Dach in sil­ber­metal­lic ‑Optik abge­bildet. Darunter steht mit dicken schwarzen Let­tern geschrieben: „Mehr Sitze als die FDP“

Aua. Das ist etwas flau, weil die Pointe abgeguckt und ziem­lich phan­tasie­los weit­er­ver­w­ertet wurde.
Siehe Motor­rad­witz eingangs.

Fazit: Wenig­stens eignet sich die Partei noch als unfrei­williger Werbeträger.
So was nennt man visuelle Resteverwertung.