Zehn Jahre Ground Zero

Am kom­menden Son­ntag jährt sich der Anschlag auf das World Trade Cen­ter in New York zum zehn­ten Mal. Und seit Tagen hagelt es in allen Medien Rück­blenden der üblichen Coleur. Wie jedes Jahr. Von aufgewärmten Ver­schwörungs­the­o­rien bis hin zu immer wieder ver­störend – per­sön­lichen Erleb­nis­berichten der Kathastrophe.

Doch dieses Mal ist etwas anders:
Erst­mals wur­den im TV zeit­genös­sis­che Doku­men­ta­tio­nen der unmit­tel­bar fol­gen­den geopoli­tis­chen Verän­derun­gen jener Zeit aus­ges­trahlt. Jew­eils aus der Per­spek­tive der Akteure. Kom­mentare und State­ments von innen.

Minu­tiös war zu sehen und zu hören, wie unver­schämt der dama­lige Neokon­ser­v­a­tive Flügel der US-Regierung die Weltöf­fentlichkeit belog. Und damit zwei End­los – Kriege aus­löste. Von wegen Massen­ver­nich­tungswaf­fen im Irak. Wer wider­sprach war undankbar, unamerikanisch, gegen die Frei­heit und Demokratie und so weiter.

Ein sur­reales Szenario, wenn es denn nicht so real gewe­sen wäre.

Aber auch die mutige Hal­tung der dama­li­gen Rot-Grü­nen Bun­desregierung wurde nochmals deut­lich. Zumal sie anfangs mit ihrer Ver­weigerung des Irakkriegs ziem­lich alleine da stand.
Aktuelle Inter­views mit den agieren­den Poli­tik­ern ver­mit­teln erhel­lende Ein­blicke dieser kom­plizierten Situation.

Eigentlich ist das heute alles hin­re­ichend bekannt.
Doch eines bleibt auch im Gedächtnis:

Rück­blick­end kann man nur erle­ichtert sein, dass im Jahre 2002 keine CDU-Regierung in Deutsch­land das Sagen hatte. Denn die war sein­erzeit den US-Rat­ten­fängern gründlich auf den Leim gegan­gen und wäre den USA mit fliegen­den Fah­nen in jeden ver­meintlichen Krieg gegen den Ter­ror gefolgt.