Auf die Plätze,
…fertig, Grün, tönt es nun auch an öffentlichen Strassen und Plätzen vor Ort. Wie die Konkurrenz hat sich die Partei von Bündnis 90/Grüne ins Zeug gelegt und alle ihre Themen auf den visuellen Punkt gebracht – unter Federführung ihrer Stammagentur „Zum goldenen Hirschen“.
So wird denn ein bunter Strauss an parteitypischen Botschaften stringent durch dekliniert – von der überstrapaziertem blauen Erdkugel mit der weißen Stempelschrift „Es geht ums Ganze“ bis hin zum Bekenntnis fürs Elektroauto. Selbstverständlich auf programmatisch grünem Hintergrund.
Aber auch doppelsinniger Wortwitz findet seinen Spielraum: „Gegen Gen“ liest sich beispielsweise als Kombi-Wort und zeigt eine brennende Zündschnur, welche in einen roten Apfel führt.
Und das szenemässige „Bio, Baby“ ist mit einem Mädchen versehen, das in eine Tomate zu beißen scheint.
Polemisch wird die Kampagne an erwarteten Feldern wie etwa dem der Kernenergie: „Schwarz-Gelb, Nein Danke“ steht nun beziehungsreich über dem Abbild einer gelben Atommülltonne. Und das abschreckend blaue Porträt des amtierenden Innenministers warnt eindrücklich vor Datenmissbrauch: „Du bist verdächtig!“ steht darunter und flößt beim Anblick in der Tat Angst ein.
Etwas bescheidener als die Konkurrenz geben sich die Grünen in der Arbeitsmarktpolitik, indem halt nur „Eine Million Neue Jobs“ versprochen werden. Ok. Das klingt irgendwie realistischer und lässt die Headline der Kampagne „Aus der Krise hilft nur Grün“ ein bisschen glaubwürdig erscheinen.
Fazit:
Die Agentur „Zum Goldenen Hirschen“ kann eine Menge. Auch und vor allem dann, wenn es um die direkte Einbeziehung der Bürger in die Wahlwerbung geht. Denn auf der Grünen – Website kann man nach Ansicht der aktuellen Wahlplakate eines oder mehrere davon für die Großflächenreklame spenden und entscheiden, wo es hängen soll.
Das ist lustig, nicht dumm und vor allem auch eins: Gelebte visuelle Demokratie. Weiter so.