Süße Babyfotos

„Und was ist Ihr Grund für Deusch­land zu kämpfen?“ Das steht in großen weißen Let­tern auf einem Plakat der AFD.
Vor stahlblau leuch­t­en­dem Hin­ter­grund blickt uns die Vor­sitzende Frauke Petry ent­ge­gen. Ihr sonst eher har­ter Blick trägt weiche Gesicht­szüge. Selb­stver­ständlich wirkt das ziem­lich antrainiert. Wie eben so eine Foto­ses­sion im Stu­dio abläuft.
Im Arm hält sie Ihren wenige Wochen alten Sohn. Der hat seine Augen noch geschlossen.
Und wurde unfrei­willig als Sta­tist für die PR der recht­skon­ser­v­a­tiven Partei instrumentalisiert.

Repro­duziert Euch! Mit dieser bekan­nten Botschaft sollen sich freilich auch weit­ere ver­mit­teln. Hier wurde der allerkle­in­ste gemein­same Nen­ner strapaziert.

Über­flüs­sig zu sagen, wie zynisch sowas ist.

Der­weil gehört jenes Plakat noch gar nicht zur Wahlkam­pagne der Partei.
Aber die Rich­tung ist schon mal vorgegeben.

Denn ein anderes Motiv setzt ganz auf die üblichen völkisch – nation­al­is­tis­chen Klischees:
„Burkas? Wir ste­hen auf Biki­nis“ tex­tet ein Moitiv, welches die Rück­e­nan­sicht zweier junger Damen in besagter Bade­bek­lei­dung zeigt.
Ähn­lich das Grup­pen­bild dreier junger, nett posieren­der Weinkönig­in­nen. „Burka? Ich steh mehr auf Burgunder“
Mit der­art holziger Sprüchek­lopferei geht die recht­skon­ser­v­a­tive Partei auf deutsch­landweiten Stimmenfang.
Oder sollte man eher Rat­ten­fang dazu sagen?
Genauso wie die Grup­pe­nauf­nahme von erneut drei jun­gen Damen in ihren jew­eili­gen Volk­stra­chten. Schwartzwald­mädel neben Sorbin und Spreewälderin verkün­den: „Bunte Vielfalt? Haben wir schon“.
Ach ja. Die gesamte Kam­pagne hat freilich auch eine süff­isante Botschaft:
„Trau Dich, Deutsch­land“ Das soll freilich eine Her­aus­forderung zur  enthemmten Heimat­tümelei sein.
Sei mutig, Volk. Und so weiter.
A Pro­pos Mut. Den leben die thüringer AFD – Granden schon­mal vor. In dem sie in der ehe­ma­li­gen Stu­den­ten – Bar „Hin­terz­im­mer“ in der Tri­erer Straße 33 in Weimar nun ihren ersten Stammtisch ver­anstal­ten wollen.
Inmit­ten eines eher linken Stadt­teils passt das freilich prima und provoziert selb­stver­ständlich Konfrontation.
Um jene eben­falls pro­pa­gan­dis­tisch zu instrumentalisieren.
„Poli­tis­che Intol­er­anz gegenüber Ander­s­denk­enden“ wird das dann später genannt werden.

Das ist ja sowas von Lügenpresse.