Schnee von heute,

…oder: „Erst denken, dann posten!“ verkün­det zurecht die Web­site Klicksafe.de zum gestri­gen „Tag des sicheren Inter­nets“. Und weiter heißt es: „50 % der Teenager in Europa geben im Web per­sön­liche Infor­ma­tio­nen preis, die unter Umstän­den für immer online bleiben und von jedem einge­se­hen wer­den kön­nen…“. Zudem wurde bemän­gelt, dass die sozialen Net­zw­erke noch immer erhe­bliche Lücken in deren pri­vat gesicherten Bere­ichen aufweisen.

Hält man sich beispiel­sweise auf der Seite eines Fre­un­des auf, sieht man auch dessen gesamte Kor­re­spon­denz mit all seinen Fre­un­den. Das kann sowohl erhel­lend als auch pein­lich werden.

Und da beginnt der Wider­spruch. Denn genau das gehört zum Charak­ter sozialer Net­zw­erke: Lerne die Fre­unde der Fre­unde und deren Pro­fil ken­nen und kom­mu­niziere mit Ihnen. Finde neue Bekan­ntschaften. Eigentlich eine schöne Sache und hil­fre­ich für schüchterne Menschen.

Aber es geht noch exzes­siver. Selb­stver­ständlich wird auch diese frei­willige Ver­net­zung mißbraucht.
Hier ein Beispiel: »So möchte Franz K., dass auch Du ein Fan von ihm wirst. Werde Mit­glied seines Clubs!« Und so weiter.
Kein Aas erfährt, was der gute Franz denn so drauf hat ob seiner Sprüche. Also ein­fältige Selb­st­darstel­lung. Bescheuert, wer dann auf sowas ein und dem Franz auf den Leim geht.
Doch Kom­mu­nika­tion­sjunkies finden das klasse. Stim­mung Online. Draußen vor der Tür ist eh nix mehr los. Wom­öglich muß man direkt mit lebendi­gen Per­so­nen reden. Igitt.

Und was für Infor­ma­tio­nen gilt, bet­rifft auch Bilder. Fotografien im speziellen. Bilder­law­inen wabern infla­tionär im Netz, gebün­delt von ein­schlägi­gen Plat­tfor­men: Gucke dort die Bilder anderer an und kom­men­tiere sie. Amüsiere Dich über die schrä­gen Posen Unbekan­nter. Geteilte Freud kann freilich auch geteiltes Leid sein. Nicht allen gefällt das. Wer will schon gegen den eige­nen Willen irgendwo vorge­führt werden?

Doch was soll dieses ganze Gelaber und Gejam­mer über die Gefahren des Inter­nets? Ganz ein­fach: Maul hal­ten und sehr genau entschei­den, was man im Netz publiziert.

Und für Schulkinder sollte es schle­u­nigst bun­desweit das Unter­richts­fach Namens „Medi­enkunde“ geben. Denn wer da zu spät kommt, den bestraft das Inter­net. Und das kann richtig weh tun.