Was macht eigentlich Mr. Lee,

…und wer ist das über­haupt? Mr. Lee ist ein Kater und Träger einercat-cam: Der ersten Katzenkam­era der Welt. Sein Besitzer, der in South Car­olina lebende deutsche Inge­nieur Jür­gen Perthold, hatte das kleine Auf­nah­megerät im Früh­jahr 2007 entwick­elt und seinem Kater ans Hals­band gebun­den – infolge verdächtig langer Abwesenheit.

Danach hatte er den Bau­plan seiner cat-cam nebst einiger Bilder ins Inter­net gestellt und wurde schla­gar­tig berühmt. In Kreisen von Katzen – und Katerbesitzern.
Heute hat sich sein Pro­jekt immens gemausert. Mit anderen Worten: Mr. Lee und sein Besitzer haben Kar­riere gemacht.
Besucht man deren Web­site, findet sich ein schöner Reigen neuer Kapitel:

„Wie Mr. Lee berühmt wurde“ zeigt die Medi­en­res­o­nanz des Katers in Zeitschrift, Funk und Fernse­hen. Demzu­folge boomt der Verkauf des kleinen funkgestützten Auf­nah­mege­fährts und hat sogar zeitwese die Dien­ste des Bezahlsys­tems Pay­pal überstrapaziert.

Aber auch die Anwen­der­palette wurde erweit­ert: Die cat-cam tra­gen nun auch Hunde und Kühe. Deren Bilder sind eben­falls auf bewußter Seite zu finden: Lustige, wie üblich verwack­elte Auf­nah­men von Kuheutern, der Gebirgsalm, von Strassen und Gassen – aus 20 bis 60 cm Höhe. Alle 1,0 bis 2,5 Minuten löst nun die kleine Kam­era am Hals­band der Tier-Proban­den aus.

Einen weit­eren Schritt zur »Diver­si­fizierung der Pro­duk­tion« – das heißt schlicht Geschäfts­felder­weiterung – unter­nahm Erfinder Jür­gen Perthold im April 2009 mit der Ein­führung der Video – cat-cam. Jetzt sind kleine Filme von des Katers Streifzü­gen zu sehen.
Und über­haupt ist Mr. Lee’s Kar­riere unaufhalt­sam: Im Naturkun­de­mu­seum Kas­sel war er bis Okto­ber 2009 Bestandteil der Ausstel­lung „Alles für die Katz“. Sie zeigte die Natur-und Kul­turgeschichte der Katzen und einige All­t­ags­bilder aus Lee’s umfan­gre­ichem Archiv. Unver­mei­dlich, dass sich der Kul­tursender Arte dem Phänomen eben­falls widmete.

Fazit: Mr. Lee ist zum Pio­nier der mod­er­nen tierges­teuerten All­t­ags­beobach­tung geworden.
Eigentlich eine prima Vor­lage für notorische Daten­samm­ler. Und ein Wun­der, dass die noch nicht darauf gekom­men sind.