Zeitmaschine

30 Jahre sind seit dem ersten Men­safasching der heuti­gen örtlichen Bauhaus-Uni­ver­sität Weimar ver­gan­gen. 1983 hieß das freilich noch „Men­safasching der Hochschule für Architek­tur und Bauwesen“.

Fol­gerichtig wurde das nun anste­hende Jubiläum vom Faschingskomitte der UNI zum diesjähri­gen Thema durchgewunken. So zierte denn ein zün­ftiger Farb­strudel das Plakat des Ereignisses. Gepflastert mit den Logos der auf­fäl­lig zahlre­ichen Sponsoren.

Bis vor eini­gen Jahren fand der feucht­fröh­liche Mum­men­schanz noch ganz real in der Mensa der UnI statt. Doch die Dinge haben sich geändert.

Ver­gan­gen­heit ist wohl auch die Tra­di­tion eines kom­pat­i­blen Elfer­rates im Vor­feld des Ereignisses. Der sorgte noch Mitte der 1980iger Jahre für hochschulin­ternes Aufsehen:

In dem sich seine Mit­glieder auf einem Grup­pen­foto hin­ter irri­tierend weißen Masken präsen­tierten. Und gle­ich mal zwei nicht wirk­lich geduldete Punkbands zum Faschingstanz ein­lu­den. Noch dazu welche mit Aus­reiseantrag in die BRD. Was wiederum ordentlich Stress für alle Beteiligten nach sich zog.

Denn Hochschul ‑Parteileitung und lokale Staat­sicher­heit ver­standen eben keinen Spaß. Schluss mit lustig. So wur­den die üblichen Gespräche geführt. Kri­tik und Selb­stkri­tik geübt und schwups – aufgelöst war der Elfer­rat. Ende der Durchsage.

Eine ordinäre Karneval­sposse im per­versen Kinder­garten Namens DDR. Da war halt alles über­sichtlich, Fre­und und Feind klar zu unter­schei­den. Die Zeit stand still. Selb­stver­ständlich ist das heute mehr als nur anders.

Längst finden die Par­tys ander­swo statt.