Adventsmix

Auf dem Adventskranz aus Tan­nen­grün wurde am Son­ntag die dritte rote Stumpenkerze entzün­det. Die kleinen gold­e­nen Folien­sternchen schim­mern im Kerzen­schein. Im Innern de Kranzes funkelt etwas Lametta, umgeben von kleinen hölz­er­nen Fliegen­pilzen und bun­ten Frö­bel­sternchen. Des weit­eren sieht das Kranzin­nere dann nicht mehr ganz so vor­wei­h­nachtlich aus. Denn auch ein kleiner Schoko­laden – Oster­hase trohnt auf dem Advents­gesteck. Noch frisch eingepackt in gold­ene Stan­iol­folie. Mit einem roten Band um den Hals nebst eben­falls gold­enem Glöckchen. Der war vom diesjähri­gen Fest übrig geblieben. Zu schade, ihn wegzuw­er­fen. So wurde er zwis­chen­ge­lagert. Ein biss­chen irri­tierend sieht das schon aus.
Am Kirschbaum im Hof das­selbe Bild. Zufäl­lig hän­gen auch da noch einige
Bunte Eier aus Kun­st­stoff. Offen­sichtlich wur­den die beim Abdeko­ri­eren überse­hen. Macht eigentlich nichts. Denn in reich­lich vier Monaten steht das näch­ste Oster­fest an. Das Therom­e­ter auf dem Balkon zeigt unvor­wei­h­nachtliche plus 10 Grad Cel­sius an. Über die let­zten Jahre ist das nicht mehr ungewöhn­lich. So wer­den auch die ein­ge­lagerten Win­ter­sport – Gerätschaften wahrschein­lich wieder ungenutzt bleiben. Im Keller steht der Wei­h­nachts­baum. Der län­geren Halt­barkeit geschuldet steckt sein Stamm noch in einem trans­par­enten Kun­st­stoff ‑Wassereimer. Gut vor­bere­itet zur nahen­den Deko am vierten Advent. Die kom­menden Fest­tage wer­den mit Sicher­heit die min­i­mal­is­tis­chsten seit Jahrzehn­ten wer­den. Inklu­sive aller klas­sis­chen Advents – Rit­uale. Trotz – oder wohl eher wegen vie­len ange­hal­te­nen All­t­agsak­tiv­itäten macht sich eine gewisse tem­poräre Flüchtigkeit breit.
So lässt der erneute harte Lock­down sogar die Jahreszeiten zusam­men schrumpfen. Allerd­ings nur in unserer Wahrnehmung. Bald ist wieder Ostern. Und dann kommt der Sommer.