Blau-Gelb
…waren schon immer die Signalfarben der FDP, die Corporate Identity schlechthin. Der Parteifarben-Klassiker. Und so ist es auch kein Wunder, wenn er nun die Konterfeis der einschlägigen lokalen Wahlkampagne trägt.
Schließlich ist das Sinn des Ganzen und soll den Wieder Erkennungseffekt garantieren. So steht’s im Handbuch für Designer.
Erster Eindruck: Ein bisschen blass, das Ganze. Denn wie gehabt lächeln uns die Partei ‑Kandidaten sympathisch von den Straßenrändern an, dass es nur so eine Freude ist. Neben den Porträtfotos dann die parteiüblichen, fast austauschbaren Losungen. So was hat man erwartet. Wenngleich die Angelegenheit irgendwie lustlos daherkommt. Um nicht zu sagen, aalglatt. Denn wer will das nicht: „Leistungsstark + Sozial + Lebenswert“ soll es also in Weimar zugehen. Na gut. Ähnliches versprechen auch alle anderen Parteien.
Und apropos Fotografie: Schon allein neben den riesigen Postern der blonden überregionalen FDP-Frontfrau haben es die kleinen Polit-Lokalprobanden umso schwerer. Sie hängen halt in ihrem Schatten.
Was die Frage aufkommen lässt: Und was, zum Herrgott, soll man denn nun sonst noch wahlwerbetechnisch veranstalten? Schließlich geht es um Personen im Kommunalen Wahlkampf und die sind bitteschön prima zu sehen.
Dass es aber auch anders geht, zeigt die SPD-Konkurrenz in Brandenburg: Unter dem Motto „Sozi frei Haus“ können sich dort Interessenten jeweils einen Kandidaten zur Befragung und Diskussion in Haus und Garten bestellen. Einzige Voraussetzung: Es müssen mindestens fünf Bürger anwesend sein. Nicht dumm. Das ist gelebter persönlichen Dialog. Davon sollten sich die FDP-ler mal eine Scheibe abschneiden.
Fazit: Die lokale FDP – Kampagne ist eine zum durchwinken: Risikofrei, gänzlich unstimulierend und schlicht langweilig. Da wird wohl keiner neugierig werden.