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Claus Bach | Weimar - Fotografie

Claus Bach | Weimar - Fotografie

Heimat von Claus Bachs Bildarchiv

Provinzposse mit Folgen

Posted on: 18. April 2015 Last updated on: 18. April 2015 Categorized in: Bildarchiv Written by: Claus Bach

Seit eini­gen Wochen ist in Mainz ein Streit der ganz beson­deren Art ausgebrochen.
Die örtliche Dachdecker – Firma namens Thomas Neger existiert dort seit über sechzig Jahren. Bis heute wird das Unternehmen in Fam­i­lien­tra­di­tion geführt. Ebenso alt ist deren Firmenlogo.
Es zeigt einen stil­isierten dun­klen Kopf mit dicken Lip­pen und großen run­den Ohrrin­gen, welcher einen Dachdecker – Ham­mer hochhält.
Das Motiv stellt den dama­li­gen Fir­men­grün­der Ernst Neger in iro­nisch gemein­ter Anspielung auf seinen Namen und sein Hobby dar. Neben seinem Beruf war er damals auch ein pop­ulärer Fast­nachts – Sänger.
Der sin­gende Dachdecker Ernst Neger. Eigentlich wis­sen das die Mainzer Ure­in­wohner auch. Noch bis vor kurzem störte sich nie­mand daran.
Doch jetzt ist das anders:
Im Zuge der hitzi­gen Debatte um Frem­den­hass und Aus­län­der­feindlichkeit wird das Logo nun von immer mehr Stu­den­ten und Bürg­ern kri­tisiert und dessen Abschaf­fung gefordert.

Das wiederum hat bizarre Gegen­reak­tio­nen zur Folge:
So ließ sich kür­zlich der örtliche Vor­sitzende der Jun­gen Union, Felix Lei­decker, zu einer beson­ders provozieren­den Aktion hin­reißen: Er ließ sich fotografieren, wie er in einen Schaumkuss beißt. Und postete das Bild als Pro­fil­foto auf seiner Face­book – Seite. 61 Men­schen gefiel das erst­mal. „Lecker Negerkuss“ war einer von vie­len Kom­mentaren. Oder: „Wir lassen uns nichts von der selb­ster­nan­nten Sprach­polizei vorschreiben“.
Doch das waren noch die mildesten Reaktionen.

Wider Wil­lens hat Lei­decker nun eine regel­rechte Has­skam­pagne gegen alles Fremde losgetreten.
Und die richtig bösen geisti­gen Zom­bies auf den Plan gerufen. Dabei tritt die Frage nach dem tra­di­tionell – ras­sis­tis­chen Charak­ter des Logos immer mehr in den Hintergrund.

Die Ver­wirrung ist kom­plett. Dachdecker – Meis­ter Thomas Neger vertei­digt freilich das alte Fir­men­l­ogo mit seiner Face­book – Seite „Ein Herz für Neger“. Die wiederum wird eben­falls mit beun­ruhi­gen­den Hass – Kom­mentaren der Logo – Befür­worter an die Logo – Geg­ner belegt.

Beispiel gefäl­lig? Bitte: „Der Tag wird kom­men, an dem so Typen wie ihr nicht mehr laufen könnt, weil dann in Deutsch­land aufgeräumt wird… Gleise sind noch vorhanden.“

So schnell kann heute eine Prov­inz­posse aus dem Ruder laufen.
Und das ist nicht mehr nur beun­ruhi­gend, son­dern schlicht widerlich.

Tagged as: Dachdecker-Firma Dachdecker-Hammer Ein Herz für Neger Firmenlogo geistige Zombies Hasskampagne Lecker Negerkuss Schaumkuss singender Dachdecker Ernst Neger Sprachpolizei stilisierter dunkler Kopf mit dicken Lippen und großen runden Ohrringen Thomas Neger
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