Sprüche an der Straße

Seit gut drei Wochen sind sie nun an den Straßen­lam­pen Weimars fest­gezurrt: Diverse pauschale Wahlkampf ‑State­ments des noch amtieren­den SPD – Ober­bürg­er­meis­ters Ste­fan Wolf:

„Die lebendige Stadt – sozial und gerecht“, „Die Faire Stadt – Gute Löhne und starke Wirtschaft“. Und: „Die wach­sende Stadt – Gut leben und Neues Wohnen“.

Diese grif­fi­gen Parolen fallen erst­mal auf und unter­brechen den Reigen der sonst üblichen Porträt­fo­tos der OB ‑Wahlka­n­di­daten. Das ist dann freilich auch von Ste­fan Wolf zu finden: Zuver­sichtlich blickt er uns Pas­san­ten vom Straßen­rand entgegen.

Irgend­wie funk­tion­iert ein Wahlkampf ohne Bilder dann doch nicht wirk­lich. Und eben­falls kom­men die Kan­di­daten nicht ohne die bewussten Infor­ma­tions – Hand­kärtchen aus. 

Da steht dann das Kern­pro­gramm drauf. Das vom amtieren­den Ober­bürg­er­meis­ter ist übri­gens am kle­in­sten. Dafür aber inhaltlich am konkretesten. Was wiederum kein Wun­der ist. Schließlich steht der Mann im Stoff und will eben wiedergewählt werden.

Und nutzt dazu gle­ich mal seinen medi­alen Heimvorteil im örtlichen Rathauskurier. In Form von kurzen Bilanzen seiner Amt­szeit. Nicht so gut. Aber auch irgend­wie unvermeidlich.

Denn jede amtliche Pressemit­teilung Inclu­sive Foto gerät per se zur unfrei­willi­gen Wahl­pro­pa­ganda. Zumin­d­est kön­nen das seine Konkur­renten unter­stellen. Vielle­icht auch nicht ganz zu unrecht.

Fazit: Die Kam­pagne des amtieren­den SPD –OB-Kan­di­daten ist aus­ge­sprochen nüchtern, real­itäts­be­zo­gen und wird dem berühmten Hel­mut Schmidt – Zitat vol­lends gerecht:
„Wer Visio­nen hat, sollte zum Arzt gehen.“ 

Aber das ist zugle­ich ihr Dilemma.

Bleibt die Frage nach der wirk­lichen Kom­pe­tenz. Denn alle OB-Kan­di­daten ver­sprechen alles real irgend­wie mögliche.
Das kann am 22. April 2012 span­nend werden.